Hinter dem Schleier wirtschaftlicher Unsicherheit und sich verändernder Handelsdynamiken ist eine deutliche Neuausrichtung der Talentstrategie zu erkennen.

In welche Richtung entwickelt sich der Talentmarkt? Broadgate beleuchtet die Schlagzeilen im Folgenden im Detail:

Andermatt im Fokus

Investoren ziehen sich nach einigen herausfordernden Monaten weiterhin aus den US-Märkten zurück, was zu einer Rekordrotation durch Fondsmanager führt.

Dies verstärkt die Hinwendung zu Europa, wo sich die makroökonomischen Bedingungen verbessern und starke Leistungen, einschließlich einer Wiederbelebung des STOXX 50, weltweit wieder Interesse wecken.

Die Schweiz gewinnt hier an Boden, wie der starke Anstieg der Wohnungsnachfrage in Andermatt zeigt (eine kleine Skistadt, die weitgehend von der Lex Koller ausgenommen ist), wo die Immobilienkäufe durch US-Investoren im April auf 14,2 Millionen CHF stiegen – mehr als das Doppelte des gesamten Vorjahres.

Auch der breitere Schweizer Immobilienmarkt zeigt Anzeichen einer positiveren Zukunft, die hauptsächlich durch verbesserte Liquidität getrieben wird.

Die Schweizer Fondsadministrationslandschaft, ein Bereich, der überwiegend von Immobilien- und Private-Equity-Märkten geprägt ist, gehört derzeit zu unseren geschäftigsten Segmenten.

Bedeutung für Talente:
Mit der Verschiebung der Kapitalströme und der zunehmenden Fondsaktivität steigt die Nachfrage nach Fachkräften in der Fondsadministration, Compliance und Real-Asset-Operationen, insbesondere nach Personen mit Erfahrung in grenzüberschreitenden Strukturen, regulatorischem Reporting und Multi-Asset-Portfolios.

Steigende Kapitalanforderungen für UBS?

In dem, was Finnews als „rätselhafte Offensive“ bezeichnete, wird erwartet, dass die Schweizer Aufsichtsbehörden die Kapitalanforderungen für UBS erhöhen, was viele Führungskräfte als Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der Bank und ihre Fähigkeit, Kapital an Aktionäre zurückzuführen, sehen.

Es wird erwartet, dass der Vorschlag UBS dazu verpflichtet, ihre ausländischen Tochtergesellschaften vollständig zu kapitalisieren, im Vergleich zur aktuellen Schwelle von 60 %. Dies könnte zusätzliches Kapital in Höhe von rund 20 Milliarden USD erforderlich machen.

Einige Gerüchte besagen, dass UBS einen Schritt ins Ausland prüft, eine Situation, die an die Position von HSBC im Jahr 2010 erinnert – eine systemrelevante Bank, die sich verschärfenden heimischen Vorschriften gegenübersieht.

Bedeutung für Talente:
Die regulatorische Entwicklung signalisiert eine breitere Veränderung, wie sich die Schweiz im globalen Finanzwesen positioniert, mit potenziellen Auswirkungen auf die Attraktivität des Landes als Standort für systemrelevante Institutionen. Es steigt die Nachfrage nach Fachkräften in Kapitalmanagement, regulatorischer Strategie und grenzüberschreitender Strukturierung, während Unternehmen im Markt evaluieren, wie sie sich anpassen.

KI-Boom im Schweizer Finanzwesen

KI transformiert fast alle Bereiche des Finanzdienstleistungssektors, während Schweizer Unternehmen ihre neuen Systeme optimal nutzen wollen. FINMA berichtete kürzlich, dass 50 % der Finanzunternehmen KI nutzen oder Pilotprojekte planen, weitere 25 % planen den Einsatz in den kommenden Jahren.

Es ist klar, dass KI über die Konzeptphase hinausgewachsen ist und der Hype nun wertvolle Anwendungsfälle liefert.

Mit zunehmender Nutzung (insbesondere im Bereich Automatisierung) steigt auch der Bedarf an Cybersicherheit. Operative Resilienz ist der vorherrschende Trend im globalen Finanzwesen, und Unternehmen erhöhen entsprechend ihre Investitionen in Cybersicherheit.

Bedeutung für Talente:
Wie in den meisten Branchen steigt die Nachfrage nach funktionsübergreifendem Talent. Festangestellte Positionen könnten in der Schweiz im dritten Jahr in Folge zurückgegangen sein (um 24,6 % in 2025), aber dies spiegelt nicht das vollständige Bild wider. Unternehmen werden zunehmend gezielt bei den gewünschten Fähigkeiten. Spezialisierung, nicht Mangel, treibt den aktuellen Talentmarkt.

Es gibt eine hohe Nachfrage nach Fachkräften, die KI-Systeme mit Compliance, Datenverwaltung und Cybersicherheit verbinden können. Unternehmen suchen verstärkt Kandidaten, die technische Implementierung und Risikominderung beherrschen.

FINMA erteilt erste DLT-Lizenz

Im März machte FINMA Geschichte im Kryptobereich, indem sie der BX Digital AG die erste Lizenz dieser Art erteilte.

Die regulatorische Freigabe ist ein starkes Signal für alternative Märkte und traditionelle Akteure, die Blockchain-Infrastruktur als Basis für neue Produkte und Abwicklungssysteme erforschen wollen.

FINMA, gestärkt durch das Gesetz von 2021, das die Schweiz zu einem der ersten Länder machte, das Blockchain-Technologie gesetzlich regulierte, setzt einen globalen Präzedenzfall.

Wie wir in einem früheren Artikel zum Schweizer Krypto-Boom erwähnt haben:

Rund 2,5 Mrd. USD an Krypto-Assets werden über Schweizer Institutionen verwaltet. Mit innovationsfreundlichen Richtlinien und einem robusten Finanzdienstleistungssystem ist zu erwarten, dass diese Zahl steigt, während viele Unternehmen die Möglichkeiten von DeFi nutzen.

Bedeutung für Talente:
Die Nachfrage nach Fachkräften, die Blockchain-Innovation mit institutioneller Infrastruktur verbinden können, wächst, insbesondere in den Bereichen Recht, Compliance und Produktentwicklung. Expertise in Tokenisierung, DeFi-Protokollen und regulatorischem Reporting wird zunehmend zu einer gefragten Fähigkeit im Schweizer Finanzwesen.

Kontakt

Wie immer freuen wir uns, von denen zu hören, die Personalprojekte im zunehmend komplexen Finanzdienstleistungsmarkt betreuen. Kontaktieren Sie mich direkt, wenn Sie mehr über die neuesten Talenttrends oder Broadgates preisgekrönte Recruiting- und Beratungsdienstleistungen erfahren möchten:

Callum.Dudrenec@broadgatesearch.com